Workshopbeschreibung:
Aus dem täglichen Umgang mit Kindern wissen Pädagog:innen von der Vielfalt kindlicher Persönlichkeiten und Verhaltensweisen. „Kein Kind ist wie das andere“ – aus dieser pädagogischen Grundüberzeugung erwächst für alle, die mit Kindern zu tun haben, die Aufgabe, den individuellen Blick zu schärfen und Stärken wie Schwächen jedes einzelnen Kindes Beachtung zu schenken. Dass Kinder sich unterschiedlich schnell entwickeln und kindliche Persönlichkeitsunterschiede sich auch im Verhalten äußern, greift aus entwicklungspsychologischer Sicht jedoch als Antwort zu kurz. Ist das Kind normal entwickelt, bewegen sich die Entwicklungs- oder Verhaltensbesonderheiten noch innerhalb des breiten Normalbereichs oder deuten sich Entwicklungsverzögerungen und Verhaltensauffälligkeiten an, die pädagogischer oder psychologischer Intervention bedürfen? – diese Fragen verdeutlichen den Wunsch nach einer „optimalen Entwicklung“. Im Rahmen des Workshops wird der Frage nach Normalität und Auffälligkeit kindlicher Entwicklung aus entwicklungspsychologischer Perspektive nachgegangen. Diskutiert werden unterschiedliche Modellvorstellungen, wie sich Entwicklung bei Klein- und Vorschulkindern vollzieht und inwiefern Entwicklung durch pädagogisches Handeln beeinflussbar ist. Die Bestimmung und Anwendung von Entwicklungsnormen wird an Beispielen aus dem Altersbereich 0- bis 6-jähriger Kinder erläutert. Vorgestellt wird der als Frühwarnsystem geeignete Beobachtungsbogen „Grenzsteine“, der im Kindertagesstättenalltag den Blick auf Entwicklungsbesonderheiten der Kinder lenken und auch als Grundlage für Entwicklungsgespräche mit Eltern dienen kann.