Reggio- Pädagogik

19.11.2018

Reggio- Pädagogik als elementarpädagogischer Ansatz

ist der Name eines elementarpädagogischen Ansatzes, der in der norditalienischen Stadt Reggio Emilia für die Krippen und Kindergärten in kommunaler Trägerschaft entwickelt wurde. Sie entwickelte sich konzeptionell während der 1960-er und 1970-iger Jahre unter der Federführung des Lehrers Loris Malaguzzi. Seit den 1980-er Jahren verbreitete sich die Reggio- Pädagogik weltweit. In Deutschland sind zurzeit ca. 70  Einrichtungen als reggio-orientiert von Dialog Reggio, einem gemeinnützigen Verein zur Förderung der Reggio- Pädagogik, zertifiziert. Darüber hinaus haben viele Einrichtungen Elemente der Reggio- Pädagogik übernommen und arbeiten reggio- orientiert, ohne jedoch zertifiziert zu sein.

 

Reggio ist kein festes Pädagogik- Modell, sondern eine Erziehungsphilosophie. Die Reggio-Pädagogik betrachtet das Kind als Forscher, als ein sich aktiv die Welt erschließendes und vollwertiges Mitglied der Gemeinschaft und als Konstrukteur seiner eigenen Entwicklung. Zentrales Prinzip ist, dass Kinder durch ihre Wissbegierde und Kreativität die eigene Entwicklung maßgeblich mitbestimmen und dabei von Erwachsenen ausschließlich beobachtet und begleitet, aber nicht angeleitet werden.  

Die Kinder entdecken ihre Welt durch zahlreiche Experimente, gehen ihren Themen und Fragen selbständig durch Versuch und Irrtum auf den Grund, ohne dass ihnen fertige Antworten und Lösungen durch Erwachsene präsentiert werden. Insbesondere geht es in der Reggio- Pädagogik um die Wertschätzung und das kreative Entfalten der Kompetenzen der Kinder, ErzieherInnen und Eltern.

In Projekten und Kunstateliers, ohne feste Vorgaben und Ziele, haben die Kinder Zeit, Ihre Fantasie und Kreativität zu entwickeln. Dafür werden ihnen entsprechende unfertige Materialien aus Umwelt, Alltag, Haushalt und Industrie zur Verfügung gestellt. Ein unverkennbares Merkmal reggianisch geprägter Kindertagesstätten ist die Gestaltung der Räume. Verstanden werden sie als „Dritter Erzieher“, die das Wohlbefinden der Kinder sichern, aber durch ihre Ausstattung auch zum Aktiv- Werden einladen und herausfordern. Die Räume sind ästhetisch eingerichtet, Materialien strukturiert und geordnet, so dass sie Kindern stets einen Aufforderungscharakter verleihen.

 

Die Praxis der Reggio- Pädagogik ist ganzheitlich. Sie umfasst viele Alltagselemente von der Raumgestaltung bis zur Teamarbeit, der Bildungspartnerschaft mit den Eltern und der Öffnung zum Sozialraum.